Ausstellung "Wolliges Wohnen" im Nationalparkzentrum Bad Schandau
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Anlässlich des 9. Wollfestes in Bad Schandau am 29.04.2012 wurde ein Wettbewerb mit dem Thema „Wolliges Wohnen“ ausgelobt. Die Ausschreibung hatte Objekte im Sinn, die zum größten Teil aus Schafwolle und in einer handwerklichen Verarbeitungstechnik nach eigenem Entwurf hergestellt wurden. Die Preise für die prämierten Einreichungen wurden uns freundlicher Weise von den Nationalparkpartnern: Biohotel „Helvetia“ in Schmilka, Brandbaude Hohnstein, Festung Königstein, Wollscheune Brudek, Apparthotel Bad Schandau sowie der AWO „Stellwerkstatt“ zur Verfügung gestellt. Als Jury hatten Andrea Riebe, Beate Brudek, Annett Hitzer und Ariane Flick die spannende und schöne Aufgabe ihre Auswahl zu treffen und die Preise zu verteilen. Dabei zählten Kriterien wie Funktionalität, handwerkliche Verarbeitung aber z.B. auch persönliches Empfinden. Das Nationalparkzentrum Bad Schandau bot die passende Räumlichkeit, um die Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse zu präsentieren. Dort wurde sie am Tag des Wollfestes feierlich von der Beigeordneten des Landrates Kati Hille eröffnet. Nun konnten die Festbesucher ihren Favoriten unter den 13 wolligen Wohnobjekten für den Publikumspreis wählen. Am Nachmittag versammelten sich alle Interessierten unter dem großen Walnussbaum im Garten des Nationalparkzentrums und lauschten gespannt der Preisverleihung.
Der erste Preis ging an Simone Galonska aus Dresden für ihr Wandobjekt, das sowohl dekorativ wie funktional ist. Es ist in sehr hoher Qualität gefilzt und basiert formal auf quadratischen Formen, die entweder als Taschen für Kissenfüllungen oder z.B. Zeitschriften ausgeprägt sind. Einige der farbenfrohen Flächen wurden in Kombination mit durchscheinender Chiffonseide gefilzt und bringen als Raumteiler Licht ins Spiel. Die Einzelquadrate lassen sich durch speziell angefertigte Messingverbinder beliebig miteinander kombinieren.
Mit dem zweiten Preis wurde Anita Schulze aus Berlin für ihre fleißige Arbeit belohnt. Sie fand für ihre Decke den passenden Namen „Das goldene Vlies“. Diese Decke ist in vielerlei Mustern aus Schafwolle gestrickt, die zuvor per Hand gesponnen und mittels Pflanzen selbst gefärbt wurde. Der wunderbar schwere Faltenwurf ist sonst nur im Schlafzimmer der Schöpferin zu sehen. Wir freuen uns besonders, dass sie nun öffentlich präsentiert wird.
Den dritten Preis bekam Jaqueline Kirchner ebenfalls aus Dresden für ihr Tischset „Säen –Staunen – Ernten“. In kräftigem Rot neben Schwarz, Grau und Gold wirkt es sehr edel und kann seinen Platz auf dem Tisch sicher gut behaupten. Diese perfekte Filzarbeit ist kombiniert mit einer Goldstickerei und einer partiellen Vergoldung. Zur gefilzten Fläche gehört ein rotes Filzgefäß, das mit seinem Inhalt Erstaunen auslösen kann.
Den vierten Preis erhielt Sonja Wernecke aus Dresden, die sich dem großen Thema Teppich stellte. Der eingesandte Teppich wurde von ihr aus weißer Wolle per Hand gefilzt und gewalkt, wobei ein Muster aus kleinen Karos eingearbeitet wurde.
Der Publikumsliebling war eindeutig das gefilzte „Wandkleid“ von Edeltraud Kleiner aus Neustadt in Sachsen. Dieses Wandobjekt in Form eines blumigen Damenkleides, das quasi vor der Wand schwebt ist herrlich dekorativ.
Einen weiteren Preis konnten wir Carola Zeiger aus Seelitz überreichen. Sie filzte ein beeindruckend zartes Leuchtobjekt aus Wensleydalelocken. Dieses umhüllt ein bauchiges Glas in dem eine Kerze stimmungsvoll leuchten kann.
Gleich mehrere Einsendungen gab es zum Thema Kissen. Eine sehr schöne Variante sind z.B. die aus kräftigem, pflanzengefärbten Garn gestrickten runden Kissenhüllen. Andere gestrickte Kissen erzählen von Urlaubserinnerungen. Eines ist während einer Reise aus vor Ort erhältlicher Wolle gearbeitet und zeigt als eingearbeitetes Motiv ein typisches Haus des Urlaubslandes. Die dritte Kissenserie wurde aus sehr feiner Wolle gefilzt und mit Hilfe von Vorfilz und Seide geometrisch gemustert.
Zu der Decke „Das goldene Vlies“ gesellte sich noch eine gefilzte Decke, die auf einem Stützmaterial aus Baumwolle gearbeitet, in warmen Farben gehalten und mit Fransen versehen ist. Sie erreichte uns aus Frankfurt a. d. Oder. Eine weitere gestrickte Decke bringt durch die Verwendung eines fröhlichen Regenbogengarnes Farbe und Stimmung in den Raum.
Im Stil unverkennbar Edeltraud Kleiner zuzuordnen ist ihr zweites Wettbewerbsobjekt mit dem Titel „Die Träumende“. Dies eine sehr naturgetreu gefilzte Büste einer jungen träumenden Frau.
Ich möchte mich sehr herzlich bei allen bedanken, die am Wettbewerb teilgenommen haben, uns sehr großzügig Preise zur Verfügung stellten, beim Aufbau der Ausstellung halfen, in der Jury tätig waren, die Ausstellungseröffnung unterstützt haben, die Objekte fotografiert haben…
Es war mehr Arbeit als erwartet, hat aber auch viel Freude bereitet.
Da die Ausstellung sowohl den Mitarbeitern des Nationalparkzentrums als auch ihren Besuchern sehr gut gefällt, ist sie bis zum 31.08.2012 verlängert.
Ariane Flick