Schafe schaffen landschaft-
schafe schaffen zukunft
Recherche zur zeitgemäßen Verarbeitung von Schafwolle in der Region Sächsische Schweiz/ Weißeritzkreis
Schafwolle wird seit je her als Grundstoff für die Herstellung von
Textilien verwendet. Die Nachfrage nach Wollprodukten ist in Europa
jedoch bereits im vorigen Jahrhundert stark zurückgegangen, zudem wird
der Bedarf zu einem großen Teil aus überseeischen Wollen gedeckt. Das
führte zu einem drastischen Rückgang der Wollaufkaufpreise und in
dessen Folge zur Reduzierung der Schafbestände.
Auch in den neuen Bundesländern sind in den Jahren nach 1990 die
Schafbestände drastisch gesunken. Dies ist nicht zuletzt der Tatsache
geschuldet, dass die Wolle ehemals ein Hauptprodukt- heute kaum noch zu
verkaufen ist. So besteht inzwischen landläufig die Auffassung,
Schafwolle sei wegen ihres geringen Marktwertes ein Abfallprodukt.
Schafe werden inzwischen hauptsächlich zur Lammfleischerzeugung
gehalten.
Andererseits gewinnt die extensive Schafhaltung für den Naturschutz
und den Erhalt unserer Kulturlandschaft wieder an Bedeutung. Zahlreiche
der heute bedrohten Lebensräume verdanken wir der historischen
Bewirtschaftung mit Schafen. In Mitteleuropa gibt es beinahe so viele
Schafe wie Menschen und dutzende Schafrassen. Alle haben hinsichtlich
ihrer Eignung zur Pflege der Landschaft, ihrer Anpassung an das Klima
und ihrer Wolle charakteristische Eigenschaften. Dieses Potential gilt
es im Interesse der Vielfalt zu erhalten.
Im Rahmen des Projektes sollten Alternativen zur Verarbeitung der
Schafwolle in der Region erarbeitet werden. Das Ziel ist, den gesamten
Verarbeitungsprozess von der Rohwolle bis zur Veredlung, wie Waschen,
Kardieren, Spinnen, Filzen und Färben zu realisieren.
Die Ergebnisse der Recherche zeigen, dass es möglich ist, die
Schafwolle regional zu verarbeiten und somit eine nachhaltige Nutzung
der hier erzeugten Wolle zu erreichen. Durch die Veredlung der Rohwolle
besteht für Schafhalter und Züchter der Landschafrassen die Möglichkeit
ein Produkt herzustellen und zu verkaufen, das eng mit der Region
verbunden ist.
AWO Woll- und Filzwerkstatt
"Wollscheune am Lilienstein"
Diese Projekte wurden über das Programm „Regionen Aktiv“ des
Bundesministeriums für Verbraucherschutz Ernährung und Landwirtschaft
gefördert.
Projekt des Monats Juli 2004